Eugène Delacroix, Die Freiheit führt das Volk an, 1830

Eugène Delacroix, Die Freiheit führt das Volk an, 1830

Die Kunst der Aufklärung gehört jener Zeitspanne zwischen 1750 und 1780 an, die Goethe maßgeblich prägte. Die Künste waren ein bedeutendes Instrument zur Verbreitung der Forderung der Aufklärung nach Klarheit, Natürlichkeit und Wahrheit. Mit der Aufklärung traten vermehrt Frauen ins Rampenlicht. So die russische Zarin Katharina II., die die Aufklärung auch mit Mitteln der Kunst durchsetzte oder die deutsche Malerin Angelica Kauffmann, die mit den Geistesgrößen ihrer Zeit verkehrte.

Die Kunst der Aufklärung erhebt den Menschen zum Mittelpunkt der Darstellung. Künstler wie der französische Bildhauer Houdon zeigen Voltaire und andere Wegbereiter des bürgerlichen Zeitalters als Vorbilder für ein selbstbestimmtes, vernünftiges und verantwortungsvolles Leben. Moral und Sittlichkeit werden in Gemälden und Kalenderblättern pädagogisch wirkungsvoll inszeniert. Neu ist auch die Darstellung des empfindsamen Individuums. Nicht zuletzt tritt in dieser Zeit der „gelehrte Künstler" auf den Plan, der auch mit Natur- und Geisteswissenschaftlern verkehrt und wissenschaftliche Experimente und Naturphänomene wie Vulkane und Gletscher sowie Stadtansichten detailgenau festhält.